Welttag der Suizidprävention am 10. September
„Narrative verändern – Leben retten“
VÖSI ruft zur Stärkung der psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz auf
Am 10. September findet der Welttag der Suizidprävention statt – ein globaler Aktionstag, initiiert von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der International Association for Suicide Prevention (IASP). Ziel ist es, auf das Thema Suizid aufmerksam zu machen, das öffentliche Bewusstsein für psychische Krisen zu schärfen und präventive Maßnahmen zu fördern. In diesem Jahr steht der Aktionstag erneut unter dem internationalen Leitsatz „Creating Hope Through Action“ – mit dem konkreten Schwerpunkt, die gesellschaftlichen Narrative über Suizidalität zu hinterfragen und zu verändern: „Offen reden – aktiv verstehen – solidarisch handeln“.
Weltweit sterben jedes Jahr mehr als 700.000 Menschen durch Suizid – das entspricht in etwa einem Todesfall alle 40 Sekunden. Besonders alarmierend: Suizid ist die dritthäufigste Todesursache bei jungen Menschen im Alter von 15 bis 29 Jahren. Auch in Deutschland nehmen sich jährlich rund 10.000 Menschen das Leben – mehr, als durch Verkehrsunfälle, Drogen und AIDS zusammen. Die WHO betont, dass jeder Suizid ein tragischer Verlust ist – und zugleich in den meisten Fällen vermeidbar, wenn Warnzeichen frühzeitig erkannt und Unterstützungsangebote rechtzeitig vermittelt werden.
Der Verband Österreichischer Sicherheits-Experten VÖSI ruft daher dazu auf, den Arbeitsplatz stärker als Ort der Prävention und der psychischen Gesundheitsförderung zu nutzen. Denn gerade im beruflichen Umfeld verbringen viele Menschen den Großteil ihres Tages – oft mit hoher Belastung, großem Leistungsdruck oder in sozialen Spannungsfeldern. „Am Arbeitsplatz kann und muss ein sicherer Raum für Gespräche über psychische Belastungsfaktoren geschaffen werden“,
„Suizidalität bleibt leider häufig ein Tabuthema – wir müssen diese Kultur durchbrechen, indem wir empathisch, informiert und unterstützend handeln.“
Nach Einschätzung des VÖSI braucht es hierfür mehrere konkrete Schritte: Führungskräfte sollten geschult werden, um mögliche Warnsignale wie sozialen Rückzug, Antriebslosigkeit oder auffällige Veränderungen im Verhalten sensibel zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren. Unternehmen sind zudem gut beraten, eine offene Kommunikationskultur zu fördern, in der psychische Gesundheit kein Ausnahmezustand, sondern selbstverständlicher Teil des betrieblichen Miteinanders ist. Auch das Wissen über verfügbare Hilfsangebote sollte aktiv im Unternehmen kommuniziert werden.
Zudem ruft der VÖSI Unternehmen dazu auf, den Welttag der Suizidprävention aktiv zu nutzen – etwa durch gezielte interne Kommunikation, digitale Impulsveranstaltungen, Kooperationen mit Beratungsstellen oder die Einrichtung niedrigschwelliger Gesprächsangebote innerhalb des Betriebs. „Jede Maßnahme, die hilft, psychische Krisen anzusprechen, kann Leben retten“.